Mittwoch, Oktober 22, 2014

Was man in Erfurt so machen kann: ins Theater gehen

Erfurt hat kein eigenes Theaterensemble mehr. Es gibt hier ein neues Opernhaus (das aber Theater genannt wird), in dem Konzerte, Operetten, Musicals und anderes Musiktheater aufgeführt werden und wo immer mal Gastspiele von den Sprechtheatern anderer Bühnen stattfinden. Vor allem das Deutsche Nationaltheater Weimar lässt sich - schon aufgrund der geografischen Nähe - öfter mal blicken.


Und so kam es, dass ich Mitte Oktober in den Genuss kam, Goethes Faust in einer Inszenierung von Hasko Weber des Deutschen Nationaltheaters Weimar zu sehen. Gleichzeitig ein schöner Anlass, um das Erfurter Theater endlich mal zu besuchen. Der moderne Glas-und-Stahl-Bau wurde 2003 erbaut und befindet sich zwischen Domberg und Petersberg, also sehr zentrumsnah. Der Bühnen- und Zuschauerraum ist wie eine große schwarze Kapsel konstruiert, um den herum der Rest des Baus errichtet wurde. Die Sitzreihen sind so steil angeordnet, dass ,an wirklich von jedem Sitz hervorragend sehen kann.


Leider war das Stück weitestgehender Klamauk. Ein platter Gag jagte den nächsten. Viele der Nebenrollendarsteller erinnerten mich in ihrem Spiel an Jugendtheater. Gute Szenen waren rar, richtig gut gespielt haben für mein Empfinden eigentlich nur der Mephisto- und der Faust-Darsteller. Na, immerhin. Für eine Premiere war außerdem überraschend wenig los. Trotzdem würde ich nicht von einem schlechten oder vergeudeten Abend sprechen.


Frühere Spielstätten für Theater und Oper in Erfurt sind das alte Schauspielhaus in der südlichen Altstadt und die alte Oper, nur wenige Fußwegminuten von der neuen Oper entfernt. Das alte Schauspielhaus wurde mit der Eröffnung der neuen Oper geschlossen. Die alte Oper war von 1997 bis 2004 aufgrund von Baumängeln geschlossen, seitdem finden hier vor allem Kabarett, Revue- und Musicalvorstellungen statt.


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